Weltmeister 2006: Was wurde aus Cannavaro, Grosso und Co?

Vor zwölf Jahren wurde Italien zum letzten Mal Weltmeister. Die damalige Mannschaft von Trainer Marcelo Lippi holte in Berlin den vierten WM-Pokal für unsere südlichen Nachbarn.

Einige Spieler von damals sind bis heute unvergessen. Aber was machen die Akteure heute? Wir haben uns fünf Weltmeister angesehen, die etwas von der öffentlichen Bildfläche verschwunden sind.

Fabio Cannavaro

Der Kapitän der Squadra Azzurra war ein echtes Bollwerk. Als erster Innenverteidiger wurde er nach dem WM-Titel auch zum Weltfußballer 2006 gekürt. Ein Kunststück, welches bis heute niemand mehr wiederholen konnte. Cannavaro ist heute Trainer in der chinesischen Super League beim Topteam Guangzhou Evergrande. Der 45-Jährige war aber als Spieler deutlich erfolgreicher, als als Trainer. Nur ein Super Cup gewinn mit Guangzhou im vergangenen Jahr stehen als Coach zu Buche.

Fabio Grosso

Der Außenverteidiger, den vor der Weltmeisterschaft nur die wenigsten Fans auf dem Schirm hatten, erlangte spätestens nach seinem Tor im Halbfinale gegen Deutschland Heldenstatus in Italien. Nach dem Titel wechselte er von Palermo zu Inter Mailand und dann weiter zu Olympique Lyon, ehe er bei Juventus 2012 seine Karriere beendete. Heute ist Grosso ebenfalls Trainer. Der 40-Jährige betreut in der Serie B Hellas Verona. Zuvor war er beim FC Bari tätig.

Marco Materazzi

Es war die letzte Aktion einer langen Karriere von Zinedine Zidane. Ein Wortgefecht zwischen ihm und Materazzi, ein Kopfstoß und die rote Karte für Zidane. Eine Szene, die in die Geschichtsbücher des Fußballs einging. Der italienische Innenverteidiger konnte nicht nur den WM-Titel holen, sondern mit Inter Mailand 2010 auch die Champions League gewinnen. Materazzi beendete erst im zarten Alter von 43 Jahren seine Karriere in Indien, wo er beim Chennaiyin FC zuletzt auch als Trainer tätig war.

Andrea Pirlo

Er war der Regisseur, der Maestro und Taktgeber der Weltmeistermannschaft. Pirlo verstand es wie kein anderer Spieler ein Spiel zu dirigieren und war somit maßgeblich am Triumph der Squadra Azzurra beteiligt. Nach sechs italienischen Meisterschaften und zwei Champions League Titeln beendete er erst in diesem Jahr beim New York City FC seine Karriere. Pirlo hatte 2012 das Weingut seiner Eltern in der Nähe von Brescia übernommen und führt seitdem den Betrieb. Außerdem hat der 39-Jährige die Trainerlizenz, auch wenn er bislang keine Mannschaft übernommen hat.

Luca Toni

Mit zwei Treffern hatte er zusammen mit Materazzi die meisten Tore bei der WM für die Italiener erzielt. Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft wechselte er zum FC Bayern München und wurde dort zur Kultfigur. Nach weiteren Stationen bei Genua und in den Vereinigten Arabischen Emiraten, hängte er erst 2016 bei Hellas Verona die Schuhe an den Nagel. Toni arbeitete danach bei Hellas über ein Jahr im Klub-Management, verließ den Verein nun aber wieder und soll jetzt eine Trainerkarriere anstreben wollen.